Pleuelstangen

Zunächst werden alle Pleuelschrauben mit einer Rotationsdrahtbürste gereinigt sowie Länge und Durchmesser geprüft, um eine überdehnung durch beispielsweise vorangegangenes zu festes Anziehen auszuschliessen. Bei Marine- sowie High Performance Motoren und Oldtimermotoren (wo erhältlich) werden Pleuelschrauben immer mit neuen ARP-Pleuelschrauben ersetzt. Anschliessend werden sämtliche Pleuelstangen ausgewinkelt, um jeglichen Verzug beispielsweise durch einen Wasserschlag auszuschliessen. Bei vorhandenen Beschädigungen oder Unrundungen im Bereich des Lagerstuhles werden die Pleuelstangen ebenfalls grundgehont. Hierbei werden genauso wie bei einer Grundhonung der Kurbelwellenlagergasse sämtliche Deckel der Pleuelstangen an den Auflageflächen geplant, um eine Verringerung des senkrechten Lagerstuhldurchmessers zu erreichen. Anschliessend werden die Deckel wieder montiert und auf Drehmoment angezogen. Nun wird der ovale Pleuellagerstuhl mit einem vorab auf entsprechendes Maß eingestellten Honkopf maschinell auf Fertigrundmaß ausgerieben bzw. gehont und anschliessend mit einem Innentaster auf Maßhaltigkeit gemessen.

Da sich hierbei die Gesamtlänge der Pleuelstange um etwa 0.005 Inches /0,127 Milimeter (Hälfte des Materialabtrages am Pleueldeckel) verringert, wird ein Großteil der aufgrund von Planarbeiten im Zylinderkopfbereich entstehenden höheren Verdichtung eliminiert.

Anschliessend werden die Kolben auf den revidierten Pleuelstangen montiert. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: Pleuel starr /Kolben schwimmend oder aber Kolben starr/Pleuel schwimmend.

Bei der ersten Variante wird das Kolbenbolzenauge an der Pleuelstange erhitzt, um eine entsprechende Weitung zu erreichen. Anschliessend wird der Kolbenbolzen durch den Kolben sowie das Bolzenauge der Pleuelstange geschoben. Nach entsprechender Abkühlung wird somit eine entsprechende Presspassung des Kolbenbolzens im Bolzenauge der Pleuelstange erreicht. Die Pleuelstange ist somit starr mit dem Kolbenbolzen verbunden, während der Kolben vertikal “schwimmend” (floating) auf dem Kolbenbolzen sitzt.

Bei der zweiten Variante wird in der Regel mit Segeringen zur Befestigung des Kolbenbolzens in den Bolzenaugen des Kolbens gearbeitet, während der Kolbenbolzen durch einfaches Hindurchschieben durch das mit einem Büchsenlager versehene Auge der Pleuelstange ohne vorheriges Erhitzen angebracht wird. Der Kolben ist somit starr mit dem Kolbenbolzen verbunden, während die Pleuelstange vertikal “schwimmend” auf dem Kolbenbolzen sitzt.